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Nara’s Deers & der Nara Park

Nara's Deers und der Nara Park in Japan

 

Heute möchte ich dir die süßesten Bewohner vorstellen, die eine Stadt nur haben kann: die Rehe und Hirsche der Stadt Nara – Nara’s Deers. Außerdem erzähle ich dir alles, was du über den Nara Park wissen musst!

 

Nara

Nara ist wohl die Stadt mit den süßesten Einwohnern Japans. Sie liegt im Süden der japanischen Hauptinsel Honshū und ist nicht nur aufgrund ihrer zahlreichen Tempel und liebevoll restaurierten Stadtviertel bekannt, sondern vor allem durch ihre mehr als 1200 außergewöhnlichen Bewohner, Nara’s Deers.

 

Nara Park

Sie leben im sogenannten Nara Park, ein 8 km² großes Parkareal, das ganz im Gegenteil zur Annahme vieler Menschen, nicht eingezäunt ist. Die Tiere können sich frei bewegen und man begegnet ihnen auch manchesmal an Orten, an denen man sonst wohl eher keine Rehe vermuten würde. Für die Einwohner der Stadt ist es ganz normal, dass die Deers die Straße über den Zebrastreifen überqueren oder sich auch mal in einen der offenen Verkaufsstände verirren und dort um Futter betteln.

Apropos Futter, die Hirsche und Rehe in Nara sind ganz schön verfressen. Das ist auch der Grund, warum sie schon in aller Herrgottsfrühe im

Noborioji Park warten, bis die Besucher endlich kommen und sie mit einem leckeren Frühstück, den Deer Crackers, versorgen. Die Deer Crackers kann man überall im Park kaufen. Sie sind zudem das einzige Futter, das an die Tiere verfüttert werden darf. Das Band, das die Cracker zusammenhält, ist ebenfalls essbar und darf daher gemeinsam mit ihnen gereicht werden.

Im Nara Park liegen aber auch wichtige Tempel, wie beispielsweise der Todaiji-Tempel, der Kohfukuji-Tempel und der Kasuga-Taisha-Schrein. Zu ihm führt ein Waldweg, der von steinernen Laternen eingerahmt wird. Zwischen den Laternen lugen immer wieder Hirsche und Rehe hervor, schließlich könnte ja der ein oder andere Leckerbissen für sie abfallen.

Der Nara Park hat übrigends rund um die Uhr geöffnet und der Eintritt ist frei. Jedoch ziehen sich die meisten Deers nachts in die Wälder rund um den Mount Wakakusa zurück, weshalb es sein kann, dass du am späten Abend keine mehr von ihnen antriffst.

 

Nara’s Deers

Obwohl sich die Rehe und Hirsche manches Mal wie Haustiere benehmen, solltest du nicht vergessen, dass sie Wildtiere sind. Sie haben Ruhezeiten, zu denen sie sich gerne in Gruppen unter die Bäume legen und ein kleines Nickerchen machen. Zu diesen Zeiten solltest du sie nicht stören. Davon abgesehen kommen sie auch ganz alleine auf einen zu, wenn sie das Bedürfnis danach haben.

Es macht einfach Spaß die Tiere im Park zu füttern, streicheln und zu beobachten. Da kommt es auch schon mal vor, dass man witzigen Szenen beiwohnt: Kinder, die nicht groß genug sind, um die Cracker vor den Rehen in Sicherheit zu bringen. Mädchen, die vor Angst kreischend die Cracker den Tieren entgegenwerfen. Oder sogar Hirsche, die sich von hinten an eine Person anschleichen, um sie dann in den Allerwertesten zu boxen. Aber keine Angst! Die Hörner der meisten Hirsche sind entfernt worden. Wenn du die Tiere außerdem mit Respekt behandelst und dich ihnen gegenüber richtig verhältst, wirst du kaum in solch eine Situation geraten.

 

Traditionen im Nara Park

Die Entfernung der Hörner geschieht einmal jährlich im Oktober. Zu diesem Anlass findet ein Event mit dem Namen Shika no Tsunokiri statt, das Hirschhornschneiden. Dabei werden die Hirsche auf das Gelände des Kasuga-Taisha-Schreins getrieben, wo ihnen von einem Shinto Priester die Hörner abgetrennt werden. Die Tradition des Shika no Tsunokiri stammt aus dem 17. Jahrhundert. Das Hirschhornschneiden sollte die Gefahr, die von den Hörnern der Tiere ausgeht, reduzieren.

Die Verehrung der Deers geht auf eine Legende zurück. Dieser zufolge wurde Takemikazuchi-no-mikoto, einer der vier Götter des Kasuga Schreins, in den Kashima Schrein (im Norden von Tokio) eingeladen. Von dem Tag an, als er dann auf einem weißen Hirsch reitend auf dem Berg Mikasa erschien, wurden die Hirsche sowohl im Kasuga-Taisha-Schrein, also auch im Kohfukuji-Tempel als göttlich und somit als heilig angesehen.

Die Hirsche und Rehe leben schon seit mehr 1000 Jahren mit den Menschen in Nara zusammen. Bis nach dem Zweiten Weltkrieg galten sie als heilig. Erst danach, wurden sie als nationale Schätze betrachtet und unter Naturschutz gestellt.

 

Mit ihren knuffigen, feuchten Nasen, den großen Glupschaugen, dem treuherzigen Blick und ihrem strubbelig- weichen Fell kann man den Deers kaum wiederstehen. Am liebsten hätte ich gleich eines für zu Hause eingepackt . Aber spätestens nachdem ich sie mit ihrer Lieblingsspeise versorgt hatte und sie sich mit mehrmaligem Verbeugen bei mir bedankt haben, war es voll um dich geschehen!

 

Bist du auch schon einmal in Nara gewesen und hast den Deers einen Besuch abgestattet? Wie hat es dir gefallen? Warst du auch so begeistert wie ich? Hinterlasse mir doch ein Kommentar.

 

 

 

Besucht von: 27.04.2017 – 30.04.2017

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